Die Sterne der Welt (Roman)

1978: Hochphase des Kalten Krieges. Im Schatten drohender nuklearer Vernichtung wird auf beiden Seiten des durch Deutschland verlaufenden Todesstreifens fieberhaft am Erhalt des Friedens gearbeitet. Linn Darburg, Offizierin der DDR-Stasi, soll die Aktivitäten der westdeutschen Firma OTRAG ausspähen, die in Zentralafrika Raketen entwickelt und testet. Durch die Turbulenzen der iranischen Revolution gerät ihre Mission jedoch gefährlich aus den Fugen. Ausgerechnet ihr ehemaliger Geliebter Reza Naderi soll für den Diebstahl von Geldern iranischer Kommunisten verantwortlich sein. Als er verschwindet und unerwartet auf dem Testgelände in Zaire auftaucht, erkennt sie, wie dicht seine Netze der Lügen gesponnen sind. In Afrika schlittert sie in ein intrigantes Spiel der Geheimdienste und erlebt, dass auch mit dem Ende der Kolonialzeit Unterdrückung und Rassismus nicht aufhörten. Bald geht es um nicht weniger als den Frieden, ihre Karriere und sogar das eigene Leben.

Wenn sie scheitert, endet sie als Feind von Ost und West.

Die Buchhandelsausgabe enthält 48 teils unveröffentlichte Bilder.

 

»Eine Story, als hätte die DEFA-Film der DDR einen modernen James Bond produziert.

Akribisch recherchiert und detailgetreu erzählt, entsteht eine historische Ost-West-Konfrontation im Kopfkino. Mutig wird eine Handlung an internationalen Schauplätzen entsponnen, in der eine Offizierin des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR die Hauptfigur ist. Sie ist überzeugt, durch ihre Agententätigkeit, ob in München, Zaire oder Teheran, tödliche Risiken eingehen zu müssen, um den Frieden zu sichern. Auch sie kann jedoch eines Tages die Tatsache nicht länger verdrängen, dass ihr Agieren in einem Spiegelkabinett von KGB, CIA, BND und MfS abhängig vom Spiel politischer Hasardeure ist, und sie selbst nur eine Schachfigur. Das Schlussbild ist eine explosive Metapher auf falsche Ideale und Motive. Der Roman richtet eine Botschaft an die politische weltweite Vernunft, die in großer Gefahr ist. Dass hier actionreich, emotional und fantasievoll versucht wird, diese zu verteidigen, verdient Respekt und Hochachtung. Ich hoffe sehr, dass ›DIE STERNE DER WELT‹ viele Leser erreicht, als Buch wie auch als Film.«

Prof. Eberhard Görner. Regisseur, Dramaturg, Schriftsteller. Gründer der DDR-Krimiserie ›Polizeiruf 110‹.

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Videotrailer „Die Sterne der Welt“

Lesung aus „Die Sterne der Welt“ im Wiesbadener Murnau-Kino am 11.10.2023

Description

Die Sterne der Welt (Roman) 2

Ausführliche Inhaltsangabe:

1978: Hochphase des Kalten Krieges. Im Schatten drohender thermonuklearer Vernichtung wird beiderseits des durch Deutschland verlaufenden Todesstreifens fieberhaft daran gearbeitet, den Frieden zu erhalten.

Linn Darburg ist eine OibE – Offizier im besonderen Einsatz der DDR-Staatssicherheit. Tätig als IM ›Bassi‹ bei einem Münchener Rüstungskonzern soll sie im Auftrag des Auslandsgeheimdienstes der DDR Aktivitäten der Stuttgarter Firma OTRAG ausspähen, die in Zaire ein Gebiet von der Größe der DDR gepachtet hat, um dort, abseits internationaler Waffenkontrollprogramme, Raketen zu entwickeln und zu testen.

Doch Linns Enttarnung droht: Die RAF-Antiterrormaßnahmen der Bundesregierung greifen Ende 1977 erstmals auf Computertechnologie zurück. Aufgrund der Rasterfahndung wird sie überstürzt aus der BRD abgezogen und erhält eine neue Aufgabe. Angesichts der sich abzeichnenden Islamischen Revolution im Iran soll das Vermögen der dortigen kommunistischen Tudeh-Partei in die DDR gerettet werden. Eine in die DDR geflüchtete iranische Kommunistin, Kobra Sendeghi, IM ›Todschal‹, will mit ›Radio Peyke‹ einen Untergrundsender für den Iran aufbauen.

Der iranischstämmige Lufthansa-Manager Reza Naderi verspricht Linn tatsächlich Hilfe beim Schmuggel des Vermögens, doch das transferierte Geld taucht niemals auf. Stattdessen verschwindet der unter dem Decknamen ›Golestan‹ operierende IM. Würde jetzt Linns früheres Liebesverhältnis zu ihm bekannt, das bereits ihre Ehe ruiniert und sie von ihrer Tochter Ada entfremdet hat, wäre ihre Karriere endgültig zerstört.

Überraschend werden nach und nach Rezas eigene Verbindungen zu dem westdeutschen Raketenprogramm in Zaire deutlich und Linn erkennt: Sie kann nur retten, wofür sie lebt, wenn sie sich ihren Illusionen stellt und seine Machenschaften entlarvt.

Durch eine Lüge bringt sie die DDR-Grenztruppen dazu, ihre Republikflucht zu unterstützen und bricht auf eigene Faust nach Zaire auf. Dort hofft sie auf die Hilfe von Mwaku Dungia, einem Aktivisten der von der DDR geförderten Société pacifique du Congo. Ihr ist bewusst: Wenn sie scheitert, endet sie als Feind von Ost und West.

 

Der Roman basiert auf realen Ereignissen und bezieht sich authentisch auf geheimdienstliche Operationen. Grundlage der Recherchen waren Archivmaterialien des Deutschen Museums in München (OTRAG-Firmenarchiv), der Stasi-Unterlagenbehörde in Berlin, des Auswärtigen Amtes in Berlin (Archiv des MfAA der DDR) und ausgiebige Literaturauswertungen. Die Wiedergabe von politischen Lageeinschätzungen und durch IM konspirativ erworbenen Akten des Bundeskanzleramtes erfolgt größtenteils auf Basis von Originalakten und Abhörprotokollen der Staatssicherheit.

Das Buch illustriert die Arbeit der Hauptverwaltung A sowie der Kommerziellen Koordinierung des MfS und behandelt Tätigkeitsfelder, Verfahren und das Selbstverständnis von bis 1989 dort wirkenden Akteuren. Gleichzeitig wird das Wirken westlicher und östlicher Geheimdienste in Staaten der sich entwickelnden Welt deutlich.

 

Der Titel des Buches geht zurück auf eine Zeile des Romans „Rummelplatz“ des Arbeiterschriftstellers Werner Bräunig. Bräunig fiel nach dem 11. Plenum der SED im Jahr 1965 bei der Partei in Ungnade. Der Roman durfte in der DDR nicht erscheinen. Bräunig starb 1976 im Alter von 42 Jahren.

Als „Sterne der Welt“ galten die sozialistischen Staaten der Erde. Nach schiitischer Auslegung sind Schahids, Märtyrer, die „Sterne der Welt“. Der vorliegende Roman bricht mit beiden Mythen.

 

Recherche:

Für die detaillierte Recherche von Fakten und Sachverhalten wurden folgende Institutionen und Archive besucht und einbezogen:

  • Deutsches Museum München. Otrag-Firmenarchiv.
  • DLR – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Lampoldshausen.
  • Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes. Archivbereich Ministerium für Ausw. Angelegenheiten der DDR.
  • Stasi-Unterlagen-Archiv, Berlin; ehem. Ständige Vertretung der DDR, Bonn.
  • Stasi-Museum: Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße, Berlin.
  • Flughafen Stölln/Rhinow: Interflug-Museum und IL 62 Passagierflugzeug.
  • FU Berlin. APO-Archiv, Bestand „Tunix-Konferenz“.
  • Zeitzeugen-Interviews:
    • Mitarbeiter des MfS
    • Mitarbeiter der Otrag
    • Mitarbeiter des DLR
    • Exil-Iraner mit Erinnerungen an die 1970er in Teheran

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